Neuer Vorstand beim Achertäler Eisenbahnverein e.V.
Ottenhöfen. Mehr als sieben Jahre sind vergangen, seit der letzte Dampfzug durch das Achertal gefahren ist. Über 40 Jahre lang war das historische Bähnel ein Markenzeichen für den Tourismus und die Heimatpflege in den Gemeinden entlang der Strecke Achern-Kappelrodeck-Ottenhöfen, bis die historischen Loks und Wagen 2013 wegen Platzmangel in Ottenhöfen umziehen mussten. Lok 28 „Badenia“ fährt inzwischen nicht mehr und steht als Denkmal in Lahr. Lok 20 und ein Teil der mehr als 100 Jahre alten Wagen befinden sich nach einer Übergangszeit auf der Schwäbischen Alb nunmehr im südbadischen Kandertal.
Der neue Vorstand stellt sich vor (v. li. n. re.): Mathias Schmid (Schriftführer), Marco Graf (erster Vorsitzender), Bernd Roschach (technischer Leiter), Yannick Angerer (zweiter Vorsitzender), Josef Burgert (Kassier) |
„Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Originalkomposition der Achertalbahn eines Tages wieder in ihre angestammte Heimat zurückkehren kann“, sagt Marco Graf, als neu gewählter erster Vorsitzender des Achertäler Eisenbahnvereins e.V. Der 40-jährige Oberacherner ist seit 2009 in Verein tätig. Damals hat er als Heizer angefangen, im letzten Jahr hat er bei der Kandertalbahn seine Dampflokführerprüfung bestanden. Am vergangenen Freitag wurde er auf der Generalversammlung des AEV in Ottenhöfen zum neuen Vorsitzenden gewählt. Graf ist beruflich als Industriemechaniker tätig und folgt damit auf Dr. Bernd Roschach aus Hofweier/Hohberg, der 18 Jahre lang dieses Amt bekleidet hatte und nunmehr in die Funktion des Technischen Leiters gewechselt ist. Zum zweiten Vorsitzenden wurde Yannick Angerer aus Seebach gewählt. Der 24-jährige Konstrukteur war zuvor Schriftführer und bringt damit bereits Vorstandserfahrung mit. Zum neuen Schriftführer hat die Versammlung den Offenburger Mathias Schmid gewählt. Im Amt bestätigt wurde außerdem Josef Burgert aus Fautenbach als Kassier des Vereins. Im Anschluss an die jeweils einstimmig erfolgten Vorstandswahlen wurde Dr. Bernd Roschach für sein Wirken geehrt. Roschach ist seit 53 Jahren aktives Mitglied im Verein und hat „Die Geschicke des Achertäler Dampfzügles über Jahrzehnte mitgeprägt, bis er es durch schwierigste Wasser navigieren musste“, hieß es in der Laudatio. Neben umfassendem Dank für seine Leistungen fand in der Versammlung besonderen Anklang, dass Roschach als Technischer Leiter auch weiterhin mit seiner Expertise im neuen Vorstand vertreten sein wird.
„Nach dem Ende des Dampfzugbetriebs ist es im Achertal still um die Eisenbahnhistorie geworden. Ein Schwerpunkt unserer künftigen Arbeit wird sich daher damit befassen, in der Bevölkerung wieder ein Bewusstsein für das eisenbahnhistorische Kulturgut unserer Heimat zu wecken“, sagt der neue Vizevorsitzende Yannick Angerer. Neben der Gewinnung von neuen Mitgliedern und der Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit den Gemeinden sei auch die Durchführung von Dampfzugfahrten an einzelnen Terminen angedacht. Weil die Fahrzeuge des Achertäler Zügles derzeit im Kandertal stationiert seien, habe man Gespräche über die Möglichkeiten zum Ausleihen von Fahrzeugen mit befreundeten Vereinen aufgenommen, erklärt Marco Graf und gibt sich dabei keiner Illusion hin: „Es liegt noch viel Arbeit vor uns, bis wieder ein Dampfzug durch das Achertal fährt, doch das ist unser Ziel“.