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Großer Meilenstein bei Fahrwerks-HU Lok 20 geschafft

Die derzeit laufende Fahrwerks-HU der Lok 20 in Kandern (Kandertalbahn) hat an diesem Wochenende einen großen Meilenstein geschafft! Nachdem die Lok in den letzten Wochen auf Hilfsdrehgestellen auf Ihre beiden Radsätze und Gestänge wartete, konnte der Einbau am gestrigen Samstag durch die schlagkräftige Schraubertruppe wieder erfolgen. 

In den Wochen zuvor wurden die beiden Speichenradsätze, Gleitlagerkästen, Gestänge und Gestängelager intensiv auf Verschleißerscheinungen überprüft und für gut befunden, sodass diese wieder in die nächste HU-Periode in Betrieb gehen können. Die Gunst der Minute wurde zudem direkt genutzt, die Anstriche der Lagerkästen, Achsen und Speichenräder wieder zu erneuern, sodass diese zum Einbau wieder in neuem Glanz erstrahlen – fast wieder wie fabrikneu, als die Lok in Karlsruhe im Jahr 1928 aus den Hallen der MGK rollen durfte.

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Die rund 30 Tonnen schwere Lok erforderte für den Einbau der Achsen höchste Präzision bei gleichzeitig großem Kraftaufwand. So sind in Kandern die Hebeböcke ganz original mit Muskelkraft und Handkurbel betrieben, sodass je Bock zwei Mann die Lok in kleinen Schritten anzuheben hatten, um dann die Radsätze in Position zu bringen. Dabei ist stets zu beachten, dass die „Kurbler“ auch alle möglichst synchron bei der Sache sind, um einen Schiefstand der Lok zu vermeiden. Nachgemessen wird daher alle 20 Umdrehungen, was etwa 10mm Höhenunterschied bewirkt. Was einfach und schnell klingt, nahm seine Zeit in Anspruch: Lok anheben, Achsen positionieren, Lok aufsetzen ist auf der Modellbahn zweifelsohne in der Kürze der Zeit geschafft, die es dauert, z.B. diesen Satz hier zu Ende zu schreiben.

 

In der Realität waren bis zu sechs Mann damit beschäftigt, zu messen, justieren, beobachten. Ein Radsatz hatte es besonders in sich, dieser musste gegenüber dem leicht seitlich verschobenen Lokrahmen (vermutlich durch vorangegangene Rangierarbeiten) durch Spanngurte und reine Muskelkraft so seitlich verschoben werden (wirklich nur einige Millimeter!), dass auch hier die Führungen die Achslagerkästen wieder aufnehmen. Aber auch vor solchen Herausforderungen schreckt die Schraubertruppe nicht zurück und am Ende des gestrigen Samstags war die Lok komplett eingeachst, die Radlagerkästen wieder im Rahmen fixiert und schließlich auch die Kuppelstangen montiert.

 Damit ist das Jahresziel erreicht: die Lok 20 ist wieder auf eigenen Rädern! Weiter geht es mit der Montage der Treibstangen, Bremsgestänge (nach dessen vollendeter Aufarbeitung) und diverser weiterer Arbeiten, wie z.B. der Anfertigung des neuen Führerstand-Holzbodens. Aber dies soll uns nach der (Vor)Weihnachtsruhe dann erst im nächsten Jahr beschäftigen. Damit geht ein starkes und abwechslungsreiches Werkstattjahr zu Ende, mit gespanntem Blick auf das Kommende und einer Sicherheit: Langeweile, gibt es keine!

Wir vom AEV wünschen an dieser Stelle allen Sympathisanten der historischen Eisenbahn eine schöne Vorweihnachtszeit! Wir freuen uns auf das nächste Jahr – auch wieder mit dem ein oder anderen Fahrtag im Achertal!

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